Ein astabiler Multivibrator sorgt für das automatische Weiterschalten der Sender. Dabei sind die Taktzeiten des AMV von besonderer
Bedeutung: Zwischen jedem Impuls sind einige Sekunden Wartezeit notwendig, der Impuls selbst sollte nur so lang sein, damit die Fernbedienung
sicher auslöst.
Diese Anforderungen führten zu einem NAND-AMV mit einigen zusätzlichen Bauteilen.
Im Ausgangszustand ist der zeitbestimmende Kondensator C1 am Eingang der ersten NAND-Inverterters (Pins 1 und 2) nicht aufgeladen
und durch den parallelgeschalteten Pull-Down-Widerstand liegt der Eingang somit auf LOW. Der Ausgang des Inverters ist somit HIGH,
der Ausgang des dahintergeschalteten zweiten NAND-Invertes (IC1, Pin 4) ist somit LOW und die beiden npn-Transistoren Q1 und Q2 sind gesperrt.
Nun wird C1 langsam über die beiden Widerstandstrimmer (R1 und R2) aufgeladen und die Spannung am Eingang des erstens
Inverters steigt. Nach ein paar Sekunden ist die Spannung groß genug, um den Schmitt-Trigger-Eingang durchzuschalten und der Inverter
kippt: Am Ausgang des zweiten Inverters liegt nun HIGH an und die beiden Transistoren werden durchgeschaltet.
In diesem Augenblick wird die Leuchtdiode im Optokoppler über R7 mit Strom versorgt, der Transistor im Optokoppler schaltet durch und die
Fernbedienung wird ausgelöst. Zur selben Zeit wird C1 über R4 und R6 wieder entladen. Die Größe von R4 und R6
bestimmt, wie lange der Entladevorgang von C1 dauert - hiermit kann also die Dauer des Schaltimpulses eingestellt werden. (R6 sorgt dafür,
daß es nicht zu einem Kurzschluß beim Entladungsvorgang kommt, wenn alle Trimmwiderstände (R1, R2 und R4) auf den niedrigsten
Wert eingestellt sind.) Ist der Kondensator soweit entladen, daß die Ansprechspannung des Inverters unterschritten ist, wird der Ausgang des
zweiten Invertes wieder LOW, die beiden Transistoren sperren und es setzt wieder die Aufladung des Kondensators ein.
Über einen Schalter kann R2 überbrückt werden - dann wird die Wartezeit bis zum nächsten Impuls nur von R1 bestimmt. Diese
Zeit sollte so eingestellt sein, daß dem Fernseher genügend Zeit zwischen den Umschaltvorgängen bleibt, um Daten für das EPG
auszulesen. Wird die Überbrückung von R2 aufgehoben, so werden beide Widerstandswerte von R1 und R2 addiert und die Aufladezeit dauert entsprechend
länger. Jetzt sollte mit R2 die Wartezeit für das "Programm-Scanning" optimal eingestellt werden.
Die Ankopplung an die Fernbedienung erfolgt mit einem Optokopppler. Bei handelsüblichen Fernbedienungen wird ein elektrisch leitfähiger
Kunststoff für die Kontaktflächen der Tasten und Platine verwendet, der technisch bedingt einen relativ hohen Widerstand aufweist.
Deshalb wird der Transistor des Optokopplers nicht direkt mit den entsprechenden Leiterbahnen der "Plustaste" verbunden, sondern über
einen 15kOhm-Widerstand (R8). Sollte dieser für die Fernbedienung zu hoch sein, muß er entsprechend verkleinert werden.
Die Spannungsvorsorgung der Schaltung kann direkt von der Fernbedienung bezogen werden, wenn diese mind. 3 Volt beträgt. Der Eigenverbrauch
der Schaltung ist sehr gering und wird in erster Linie von der Leuchtdiode im Optokoppler bestimmt. Da diese nur impulsweise arbeitet,
sollte die zusätzliche Stromaufnahme für die Batterien der Fernbedienung kein Problem darstellen.
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