AMIGA: Elektronischer Monitorumschalter
AMIGA: Elektronischer Monitorumschalter
     


Warum ein neuer Umschalter?
Manuelle Monitorumschalter für VGA-Anschlüsse gibt es schon für relativ wenig Geld zu kaufen. Allerdings sind diese Umschalter in der Regel von einer wenig ansprechenden Qualität, und früher oder später werden diese Schaltboxen Probleme bereiten. Die billigen Drehschalter nutzen mit der Zeit ab, und somit werden die Kontakte dieser Schalter zusehends schlechter. Sichtbar wird dies insbesondere bei Video-Umschaltern: Farbverfälschungen, Synchronisationsprobleme, Helligkeitsschwankungen.

Aus diesem Grunde habe ich einen vollkommen relaisgesteuerten Umschalter konstruiert, der alle diese Nachteile nicht hat. Denn Relais haben eine fast unbegrenzte Lebensdauer (jedenfalls beim Einsatz in einem Monitorumschalter...). Außerdem könnte man auf die Idee kommen, diese Relais nicht nur über einen mechanischen Schalter zu steuern, sondern auch über eine geschickte Rechnerankopplung diese Relais per Software zu steuern.

Ein weiterer Kniff: Beim Anschluß eines VGA-Monitors an einen Amiga mit neuerem Grafikchipsatz benötigt man nun nicht mehr den mitgelieferten Adapter, denn dieser wird - bei Bedarf - einfach in diesen Umschalter integriert. Oder man benutzt die Software, um einen Umschalter für einen 15Khz-Monitor und zwei Standard-Amigas anzusteuern.... Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr weit gestreut.

Hardware

Diese Anleitung soll nur ein Beispiel sein, welche Art von Umschalter man sich bauen und per Software ansteuern kann. Hier nur ein paar Möglichkeiten:

Typ 1: 
 Eingang 1:15kHz-RGB
 Eingang 2:15kHz-RGB
 Ausgang:15kHz-RGB
 Beispiel:2 Amigas, 1 Amiga-15kHz-Monitor

Typ 2: 
 Eingang 1: VGA
 Eingang 2: VGA
 Ausgang: VGA
 Beispiel: Amiga mit Scandoubler/Grafikkarte, PC an VGA-Monitor

Typ 3: 
 Eingang 1: 15kHz-RGB
 Eingang 2: VGA
 Ausgang: VGA
 Beispiel: Amiga mit VGA-Treiber, PC oder Amiga mit Scandoubler/ Grafikkarte an VGA-Monitor

Typ 4: 
 Eingang: 15kHz-RGB
 Ausgang 1: 15KHz-RGB
 Ausgang 2: VGA
 Beispiel: 1 Amiga, Amiga-15kHz-Monitor, 1 VGA-Monitor, je nach Treiber wird der Monitor ausgewählt

Typ 1 und 2 sind bis auf die Steckertypen identisch und "passive" Umschalter (ohne VGA-Adapter).

Typ 3 beinhaltet einen VGA-Adapter, um einen Amiga mit VGA-Workbench-Treiben an einem VGA-Monitor zu betreiben.

Typ 4 ist sicherlich ein Spezialfall: Denkbar wäre eine VGA-Workbench, der andere Monitor für die Fälle, wenn keine VGA-Treiber einzusetzen sind (zum Beispiel bei Spielen).

Die Liste der Möglichkeiten ließe sich sicherlich noch weiterführen. Das Prinzip der Hardware bleibt jedoch in allen Fällen gleich: Eine bestimmte Anzahl von Relais wird per Software oder Schalter aktiviert. Wie man nun die einzelnen Ein- und Ausgänge belegt, und ob man einen VGA-Adapter zwischenschaltet, bleibt vom jeweiligen Einsatzfall abhängig. Das Schaltbild für Typ 3 ist also nur ein Beispiel.


Schaltbild zu Typ 3


Informationen zum Schaltbild:

Die Relais sowie die Ansteuerelektronik wird über den 12 Volt-Ausgang des Amiga-RGB-Anschlusses gespeist. Die Relais benötigen als Spulenstrom einzeln weniger als 20mA, somit sollte eine externe Spannungsversorgung überflüssig sein. Es ist jedoch ohne Probleme möglich, eine externe Stromversorgung zu entwickeln, dabei muß dann darauf geachtet werden, daß Steuerkreis und Signalkreis vollkommen galvanisch getrennt werden (+12Volt/Masse).

Zur Ansteuerung der Relais per Software werden die programmierbaren Ein-/Ausgänge PotX und PotY des Joystickanschlusses benutzt. Um keine Probleme durch die Ankopplung zu erzeugen, sind diese Anschlüsse durch die Optokoppler vollständig vom Rest der Schaltung getrennt.

Um ein Umschalten bei undefinierten Zuständen der Leitungen PotX und PotY (z.B. beim Reset) zu vermeiden, sind beide Leitungen beschaltet. Durch die Kombination der beiden Optokoppler kann nur dann umgeschaltet werden, wenn eine Leitung LOW und die andere HIGH ist.

Software

Mit dem Commodity "MonitorSwitch" ist es möglich, die beiden Ein-Ausgabeanschlüsse PotX und PotY des Joystickports so anzusteuern, daß man dort nun einen selbstgebauten Umschalter anschließen kann. Das Commodity schaltet die beiden Anschlüsse invertiert, d.h. wenn ein Anschluß logisch 1 ist, dann ist der andere logisch 0. Dies ist nötig, um ein undefiniertes Verhalten des Umschalters (z.B. bei einem Reset des Amigas) zu verhindern. (Details hierzu im Abschnitt "Hardware".)

Das Programm "MonitorSwitch" ist ein Commodity und benötigt daher mind. Workbench 2.0.

Download

Folgende ToolTypes sind einstellbar:

CX_POPKEY

Hiermit wird die Tastaturkombination angegeben, mit der die Aktivierung des Umschalter ausgelöst werden soll.

Bsp.: Um den Umschalter mit der Kombination "linke AMIGA-Taste & Esc" zu aktivieren, wird folgender Eintrag benutzt: CX_POPKEY=lcommand esc

STATUS

Zustand der PotX- bzw. PotY-Leitungen beim Programmstart. Damit kann z.B. nach dem Programmstart automatisch der Umschalter aktiviert werden

Bsp.: STATUS=0 oder STATUS=1

Wird MonitorSwitch über die Shell aufgerufen, sind folgende Parameter möglich:

CX_POPKEY="[...]" (hier müssen Anführungszeichen benutzt werden)

STATUS=


Aufbau

Monitorumschalter Typ 1 (2 AMIGAs, 1 A1084), eingebaut in Data-Switch-Gehäuse, mit Schalter zur Software-Übersteuerung und durchgeschliffenem Joystick-Port (Anschluß auf der Rückseite):

MonitorSwitch Typ 1

MonitorSwitch Typ 1

MonitorSwitch Typ 1



Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12.07.2008, 12:47 Uhr